Peter Niklas Wilson

Am 26.10.2003 erlag der Musiker, Musikwissenschaftler und Journalist Peter Niklas Wilson im Alter von 46 Jahren den Folgen einer schweren Krankheit.

Freunde unserer Projekte werden sich in Schmerzen an Peters liebevollen, in seiner inneren Schönheit ergreifenden Vortrag über "Die musikalische Synthese Johnny Dyanis" erinnern. Peter hatte sich dieses Thema zu unserem Symposium (2002) ausgesucht und gestaltete seinen Vortrag zu einer wunderschönen Liebeserklärung an einen grossen Kontrabassisten, Komponisten und Visionär. Er brachte als Referent seinen Kontrabass mit auf das Podium und stellte jede Position der Ästhetik des Johnny Dyani zeitgleich in Worten und in Musik dar. Wenn er den Meister des Ostinato meinte, dann spielte er Dyanis farbenfrohe Motive. Peter, in jedem Augenblick ein ehrfürchtiger und begeisterter Musiker.

Peter Niklas Wilson zählt zu den bedeutendsten Theoretikern, die sich mit Improvisation auseinandergesetzt haben. Sein besonderes Verdienst ist es, dass er in seinen Publikationen die (Neue) Improvisierte Musik auf gleicher Augenhöhe mit der (Neuen) Komponierten Musik behandelt hat.

Als Kritiker geisselte er die kommerzielle Hörigkeit der (neuen) Medien und den vorauseilenden Gehorsam der (neuen) Sklaven der Globalisierung. Ein Blick ins Internet macht deutlich, was Peter in diesem einmaligen Leben vollbracht hat.

Er hatte an der Musikhochschule Hamburg eine Teilzeitprofessur für Jazzgeschichte und Werkanalyse inne und arbeitete für Rundfunkanstalten, Fachzeitschriften und Tageszeitungen.

Anlässlich der Darmstädter "Jazz Conceptions" im Juli 2003 durften einige von uns Peter letztmalig erleben. Zu kurz, zu wenig für uns. Viel zu wenig für Peter Niklas Wilson.

Projektgruppe Kultur im Ghetto

  Letzte Grüsse an Peter Niklas Wilson (NZZ 2004)   P. N. Wilson (Nachruf in der ZEIT)
  Schwingungen (Nachruf in der FR)   Jazzinstitut-Darmstadt/Jazznews-PNWilson

 

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